Sheila Monti, pflegende Angehörige ihrer Mutter, die in der betreuten Wohnanlage Vitalhome in Kayl lebt
1. Können Sie erzählen, wie Sie pflegende Angehörige geworden sind und was das konkret in Ihrem Alltag bedeutet?
Ich bin 38 Jahre alt und bin pflegende Angehörige meiner Mutter, die heute 78 Jahre alt ist. Ich war immer für meine Eltern da, doch vor allem mein Vater übernahm viele Aufgaben im Alltag. Als er verstarb, änderte sich die Situation: Meine Mutter hatte bereits gesundheitliche Probleme und war plötzlich allein in ihrem Haus. Ich hatte ständig Angst, dass ihr etwas passieren könnte, wenn ich nicht da war. Ab diesem Moment wurde meine Rolle als pflegende Angehörige umfangreicher: Ich begleitete sie im Alltag, half bei Einkäufen, im Haushalt und bei administrativen Angelegenheiten, damit sie nie auf sich allein gestellt war.
Im Jahr 2020 erkrankte meine Mutter an Covid und musste ins Krankenhaus. Diese Erfahrung war ein Wendepunkt: Ihre Gesundheit verschlechterte sich deutlich und ihre Selbstständigkeit nahm ab. Die Rückkehr nach Hause war schwierig, da ihre Mobilität eingeschränkt war und sie ständige Betreuung brauchte. Für mich war das sehr belastend, und ich musste eine Lösung finden, da es so nicht weitergehen konnte.
Zufällig entdeckte ich die betreute Wohnanlage Vitalhome in Kayl ganz in der Nähe meines Wohnortes. Nach einigen Monaten Wartezeit konnte meine Mutter 2021 dort einziehen. Sie fand wieder ein Gefühl von Sicherheit, und ich war beruhigt, sie gut aufgehoben zu wissen. Seitdem bleibe ich trotzdem sehr präsent: Ich besuche sie mindestens zweimal pro Woche und wir telefonieren täglich.
2. Welche Herausforderungen haben Sie als pflegende Angehörige erlebt, und wie ist es Ihnen gelungen, diese zu bewältigen?
Eine der größten Herausforderungen war für mich, loslassen zu lernen. Anfangs machte ich mir sehr viele Sorgen um meine Mutter und hatte Schwierigkeiten, Aufgaben abzugeben. Das Vertrauen in das Team des Vitalhome hat mir geholfen, etwas durchzuatmen und wieder ein gewisses Gleichgewicht zu finden.
Auch die Vereinbarkeit meiner Rolle als pflegende Angehörige mit meinem Berufs- und Privatleben war oft kompliziert. Es gab Phasen, die besonders schwer zu bewältigen waren. Zum Glück hatte ich einen verständnisvollen Vorgesetzten, der mir erlaubte, meinen Arbeitsplan anzupassen und flexibel zu sein. Außerdem habe ich den Anspruch auf „Urlaub für pflegende Angehörige“ entdeckt – eine wertvolle Unterstützung, die verhindert, dass ich meinen regulären Urlaub dafür einsetzen muss, meine Mutter zu betreuen.
Schließlich trage ich diese Rolle nicht allein: Mein Bruder beteiligt sich an den Besuchen, was die Last erleichtert, und mein Mann unterstützt mich sehr. Und dann ist da noch mein Hund! Seine Zuneigung und unsere Spaziergänge in der Natur geben mir Kraft und Trost.
3. Welche Hilfen oder Angebote haben Ihnen ermöglicht, Ihre Rolle als pflegende Angehörige besser zu leben, und welchen Rat würden Sie anderen in einer ähnlichen Situation geben?
Seit 2021 profitiert meine Mutter von der Pflegeversicherung. Anfangs übernahm ich alle Aufgaben selbst. Doch nach einer Reevaluation kümmert sich nun das Hilfs- und Pflegenetzwerk Help vollständig darum, eine große Erleichterung für mich.
Mit der Betreuung meiner Mutter im Vitalhome bin ich sehr zufrieden: Ich fühle mich wirklich eingebunden und unterstützt. Die Aktivitäten für Familien und Angehörige bieten Momente des Wohlbefindens und der Erholung, und die geselligen Momente mit anderen pflegenden Angehörigen gefallen mir sehr gut. Das Team ist stets aufmerksam, was dazu beigetragen hat, meine Ängste zu verringern. Das betreute Wohnen ist zu einer wichtigen Ressource geworden, sowohl für meine Mutter als auch für mich.
Mein Rat an andere wäre: Warten Sie nicht zu lange, bevor Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt heute viele Angebote und Unterstützungen für pflegende Angehörige, die den Alltag spürbar erleichtern können.
