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3 Fragen an…

Sacha Bachim, Psychologe und Psychotherapeut


Wer sind Sie und was ist Ihr Tätigkeitsgebiet?

Ich bin Psychologe und Psychotherapeut und als Fachberater für Suchtprävention und Gesundheitsförderung beim CNAPA, dem nationalen Suchtpräventionszentrum tätig.


Welche Strategien empfehlen Sie pflegenden Angehörigen, um die eigene psychische Gesundheit zu unterstützen?

Die Pflege von Angehörigen kann eine große Herausforderung darstellen. Zu oft werden eigene Gesundheit und Wohlbefinden dabei hinten angestellt. Doch nur wer selbst darauf achtet, dass die Batterien stets aufgeladen sind, kann sich gut um andere kümmern. Gerade deshalb sollten pflegende Angehörige Selbstfürsorge aktiv planen und konsequent umsetzen. Ein fixer Zeitplan für regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf, sowie persönliche Interessen und angenehme Aktivitäten können dabei hilfreich sein. Dazu gehören auch eine gesunde Ernährung und ein bewusster Umgang mit Suchtmittel.

Psychologische Beratung kann hilfreich sein, um stressbedingte Belastungen zu bewältigen und die eigene psychische Gesundheit zu stärken. eines pflegenden Angehörigen mit seiner Aufgabe kann zu Stress und innerer Dysbalance führen.

Wie können pflegende Angehörige gesunde Grenzen setzen, ohne sich schuldig zu fühlen?

Pflegende Angehörige müssen oft lernen, dass sie nicht alles allein schaffen können und auch nicht alle Bedürfnisse ihres Angehörigen erfüllen können. Es ist wichtig, eigene Grenzen zu akzeptieren und zu erkennen, dass die Qualität der Unterstützung und Pflege steigt, wenn sie selbst gesund und ausgeglichen bleiben.

Dies kann bedeuten, bestimmte Pflegeaufgaben abzugeben oder nur eine bestimmte Zeit pro Tag zur Verfügung zu stehen. Es ist hilfreich, sich bewusst zu machen, dass Grenzen setzen nicht bedeutet, egoistisch zu sein, sondern langfristig dazu beiträgt, eine bessere Pflege zu ermöglichen. Gespräche mit Pflegeberatern oder anderen pflegenden Angehörigen ermöglichen es, sich verstanden zu fühlen und Tipps auszutauschen.

Wie können pflegende Angehörige ihre eigene Resilienz stärken?

Ein realistischer Optimismus und eine lösungsorientierte Denkweise können dazu beitragen, die Herausforderungen in der Pflege besser zu bewältigen. Es ist hilfreich, sich auf positive Aspekte zu konzentrieren und bewusst daran zu arbeiten, negative Denkmuster zu durchbrechen. Gleichzeitig ist es wichtig, Emotionen wie Traurigkeit, Wut oder Frustration zuzulassen und auf angemessene Art auszudrücken (z.B. im Gespräch mit anderen, schriftlich, kreativ oder durch körperliche Betätigung), ansonsten kann das Unterdrücken dieser Gefühle belastend wirken. Achtsamkeitstechniken und Entspannungsmethoden können helfen, den Fokus auf den Moment zu lenken und Stress abzubauen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die soziale Unterstützung. Der regelmäßige Austausch mit Freunden und Familie kann eine wichtige emotionale Stütze darstellen.