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3 Fragen an…

Christine Dahm-Mathonet, Direktionsbeauftragte des Info-Zenter Demenz

Was unterscheidet die Begleitung einer Person mit Demenz von anderen Krankheitsbildern? Welches sind die größten Herausforderungen?

Es gibt klare Unterschiede zwischen der Begleitung einer Person mit Demenz und der Begleitung anderer Krankheitsfälle. Neben der körperlichen Pflegebedürftigkeit stellen vor allem die kognitiven Beeinträchtigungen und oft auch das veränderte Verhalten der betroffenen Person eine Herausforderung im Alltag dar. Ich bezeichne daher die Demenzerkrankung gerne als eine „systemische“ Krankheit, denn sie betrifft nicht nur die erkrankte Person sondern auch deren An- und Zugehörige. Vor allem – aber nicht nur – wenn die betroffene Person daheim lebt und von einem Angehörigen gepflegt wird.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es in Luxemburg für pflegende Angehörige hinsichtlich der Begleitung einer Person mit Demenz?

Es gibt in Luxemburg eine Vielzahl von Hilfsangeboten und Dienstleistungen, die darauf zielen, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz so gut wie möglich zu erhalten und An- und Zugehörige zu unterstützen. Das Info-Zenter Demenz hat diese Angebote und Dienstleistungen gesammelt und in einem digitalen Pflegewegweiser aufgelistet. Diese Dienststellenliste ist auf www.demenz.lu abrufbar. Gerne berät das Info-Zenter Demenz Betroffene und deren Familien in einem individuellen Gespräch.

Welche sind Ihre wichtigsten Ratschläge für pflegende Angehörige in dieser spezifischen Situation?

Im Jahr 2023 haben wir eine Reihe Interviews mit pflegenden Angehörigen geführt zum Thema « Glücksmomente in der Demenz » und wie diese gestaltet werden können. Aus diesen Interviews ergaben sich drei Punkte, die für Angehörige wichtig sind : fundierte Informationen über die Erkrankung (welche ihnen einen besseren Umgang mit der Erkrankung und mit der/dem Betroffenen ermöglicht), professionelle Unterstützung (denn die Betreuung und Pflege eines Menschen mit Demenz ist mittel- und langfristig nicht allein zu stemmen) sowie eine positive Haltung (die sich aus den beiden ersten Faktoren ergibt, insbesondere wenn Angehörige für sich selbst auch Auszeiten organisieren).

Auch ein Austausch mit anderen Angehörigen kann sehr stärkend sein. Prinzipiell sollten sich Angehörige nicht zurückziehen, sondern weiterhin ihre sozialen Kontakte pflegen.